Reisebericht Ägypten1983
Hurghada
Unser Trip ging diesmal zuerst über Kairo, wo wir im Concorde-Hotel übernachteten und vom 24. Stockwerk das nächtliche Treiben der Stadt bewundern konnten. Es war Zeit genug, die Light-Show an der Sphinx und an den Pyramiden zu besuchen. Auch auf dem Rückweg (mit Taxi !) war Kairo wiederum Zwischenstation, um in Ruhe nochmals u. a. die Pyramiden, die Sphinx und das Mövenpick-Hotel „Jolie ville“ unter die Lupe zu nehmen. Kairo ist die größte und vielleicht auch die bedeutendste Metropole Afrikas und der arabischen Welt. Sie wird als Krone islamischer Baukunst bezeichnet. Orientalischer Zauber und die Exotik des Gewimmels in der Altstadt faszinieren trotz des Drecks und Dunstes jeden Besucher. Und mitten durch die Stadt fließt der zweitgrößte Fluss der Erde, der Nil.
Im Osten und Westen geht Kairo unmittelbar in die Wüste über. Die Pyramiden von Gizeh und Sakkara, die Alabaster-Sphinx im Memphis, die Sultan-Hassan-Moschee, die Alabaster-Moschee des Mohammed Ali, der Khan-Khalili-Bazar und nicht zuletzt das Ägyptische Museum sind Sehenswürdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
In Hurghada erlebten wir noch das ursprüngliche Dorf. Untergebracht im Taucherheim „Shakespears Home“, einfach und sauber, fühlten wir uns wohl, und hier planten wir unsere Tauchausflüge für jeden Tag mit unserem Tauchguide Ali.
Fast jeden Tag fuhren wir mit angemieteten Autos (wenn sie denn fuhren) zum Hafen, wo wir auf alten Taucherbooten (wie sie damals üblich waren) verschiedene Riffe anfuhren. Ein fürchterliches Chaos, wie es schien, aber Alles regelte sich nach ägyptischer Manier von fast alleine.
Aber auch Hurghada wollten wir näher kennen lernen. Schon damals entsetzt über die vielen getöteten und artengeschützten Tiere, die als Souvenirs verkauft wurden, mussten wir auch heute feststellen, dass sich dies bezüglich nicht viel geändert hat. Aber schon damals war das Sheraton-Hotel markanter Punkt am Strand, und die Bar war auch nicht zu verachten.
Die Tauchausfahrten mit der üblichen Verpflegung (Reis, Fisch, Salat, dann am nächsten Tag Fisch, Reis, Salat, und dann wieder Salat, Reis und Fisch) gestalteten sich reibungslos, zumal wir während des gesamten Aufenthaltes unsere eigenen Boote mit der gleichen Besatzung hatten. Es wurde noch direkt an den Riffen geankert.
Der Kontakt zum Kapitän und der Crew was so gut, dass wir in unserem Taucherheim eine Party arrangierten und alle kamen zum Feiern. Es wurde gesungen, getanzt und viel gelacht.
Aber auch schon damals gehörte es zum „Pflichtprogramm“, Luxor, Karnak und das Tal der Könige zu besuchen. Die Fahrt dahin war jedoch ein Höllentrip, gepflastert mit schweren Verkehrsunfällen, und ehe wir uns versahen, steckten wir im Sand fest, weil wir versuchten, diesem Chaos auszuweichen und die geteerte Straße verließen. Uns gelang es jedoch, das festgefahrene Fahrzeug wieder heraus zu schieben.
Luxor liegt ca. 670 km von Kairo, ebenso das Dorf Karnak, das auf dem Boden des alten „hunderttorigen“ Theben, der einstigen Hauptstadt Ägyptens, erbaut wurde. Pharaonen, Geschlecht um Geschlecht, bauten Jahrhunderte lang die Riesentempel von Luxor und Karnak mit ihren Pylonen, Obelisken, gewaltigen Königsstatuen, widderköpfigen Sphinxen, zu Alleen aneinander gereiht, und dem Hochwald mächtiger bildgeschmückter Säulen, wie man sie sonst nirgends auf der Welt in ähnlichem Ausmaß findet. Auf der anderen Seite des Nils, auf dem Westufer, entstanden die Nekropolen mit ihren zahlreichen monumentalen Baudenkmälern: Medinet-Habu-Tempel, Tempel der Hatschepsut, Memnon-Kolosse, Tal der Könige, Tal der Königinnen, Gräber der Noblen.
Wir konnten mehrere Gräber im Tal der Könige aufsuchen, so von Amenophis II, Tuthmosis III, Sethos I und Tut-Ench-Amon u. a., was heute in der Vielzahl nicht mehr denkbar ist, aber auch Gräber der Edlen bzw. Noblen.
Über Kairo und Amsterdam, wo wir uns noch eine Grachtenfahrt zeitlich leisten konnten, ging es zurück nach Frankfurt.
Jürgen Lüder-Lühr
1. Vorsitzender